Sonntag, 7.2.99
Um 9 Uhr sollte unser Mietwagen von
Thrifty Cars ins Hotel angeliefert werden - wir
warteten vergeblich. Nach mehreren Telefonaten - die erste Nummer war falsch gewesen - kamen wir
soweit, daß wir den Wagen selbst abholen müssen. Dann stellte sich heraus, daß Siegrun nicht fahren
durfte, weil sie noch nicht 25 Jahre alt war, außer wir würden eine Zusatzversicherung für über
200 A$ abschließen.
Als wir zum Hotel zurückfahren konnten, war es schon fast Mittag geworden.. Die erste Herausforderung
war das Parkhaus im Hotel: Linksverkehr und ein Auto wo alles verkehrtherum angeordnet ist - und weil
das noch nicht genug ist auch noch ein Automatikgetriebe. Nachdem wir unsere Sachen verladen hatten,
kam die zweite Herausforderung: Im Stadtverkehr von Sydney den Weg in die
Blue Mountains zu finden.
Am Stadtrand gab es erst mal ein Mittagessen bei McDonalds - wesentlich besser und billiger als
bei uns daheim. Am Nachmittag erreichten wir Katoomba. Dort besichtigten wir die Three Sisters -
eine bekannte Felsformation und fuhren mit der Scenic Railway - einer Bahn mit 52° Gefälle.
Unsere Unterkunft hatten wir vorher im Visitor Center organisiert. Wir fuhren dann nach
Blackheath wo wir im
Amani Cottage
übernachteten. Die Lage war phantastisch, abgelegen und ruhig. Die Cliffs waren nur ein paar
hundert Meter entfernt, aber nicht zu sehen da es mittlerweile neblig geworden war.
Zum Abendessen waren wir noch in Rick's Cafe im Zentrum von Blackheath. Heute gab es Schitzel.
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Montag, 8.2.99
Mit dem tollen Ausblick auf die Cliffs wurde es auch heute nichts - immer noch Nebel. Das Frühstück
war gut und so starteten wir zu den
Jenolan Caves, einem riesigen Höhlensystem.
Auf dem Weg war auch das erste Stück, der für Mietwagen verbotenen, Gravel Road zu bewältigen.
An einer Höhlenführung nahmen wir nicht teil, da es Siegrun nicht besonders gut ging.
Wir fuhren weiter über Taralga nach Goulburn und von dort aus über den Federal Highway nach
Canberra. Im Visitor Center
ließen wir uns wieder ein Bed & Breakfast Haus vermitteln. Wir besichtigten noch das
Parlamentshaus von außen, gingen zum Abendessen -
diesmal asiatisch, und beendeten den Tag auf einem Aussichtspunkt über der Stadt.
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Dienstag, 9.2.99
Zum Frühstück, das wir uns heute selbst machen mußten, waren uns Papageien angekündigt worden.
Diesen war es aber anscheinend zu kalt und wir sahen nur einen Galah auf der Telegrafenleitung
sitzen. Wir starteten in Richtung Kosciuszko Nationalpark.
Im Visitor Center von Jindabyne organisierte
Siegrun eine Reittour für uns und so saß ich plötzlich auf einem Pferd und wir ritten im
Buschland einen Hügel hinauf. Dort erblickten wir die ersten in Freiheit lebenden Kangaroos.
Nach 1 1/2 Std. waren wir wohlbehalten wieder zurück und durchquerten den Nationalpark.
Am Abend erreichten wir Khancoban, ein winziges Nest am Ende des Nationalparks. Wir suchten
uns eine Unterkunft. Es wurde ein Zimmer in einer Cottage am Campingplatz, die wir aber
alleine bewohnten. Zum Abendessen waren wir im einzigen Restaurant/Motel. Es gab Steak,
das Lokal war aber etwas seltsam. Wir hätten nun die nachtaktiven Wombats anschauen können,
trauten uns aber mit unserer schwachen Taschenlampe nicht bei völliger Dunkelheit den Feldweg
zum Stausee hinab.
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Mittwoch, 10.2.99
Vor dem Frühstück, das uns hier mit 10 A$ pro Person extra berechnet wurde, waren wir schon
mit dem Hund des Hauses beim Laufen. Heute war der Snowy Mountain Nationalpark dran.
Wir hatten die Wahl zwischen der Hauptstraße mit 3x 20 km Gravel Road oder eine Nebenstrecke
mit 70 km Gravel Road am Stück. Wir entschieden uns für die Hauptstrecke. Diese hatte dann auf
100 km mindestens 2000 Kurven. Unsere Mittagssandwiches besorgten wir uns noch vor dem Nationalpark
in Mitta Mitta. Am Nachmittag erreichten wir Cooma, fuhren aber gleich weiter nach Bairnsdale, wo
wir die Erfahrung machten, daß man vor 17 Uhr bei der Visitor Information sein sollte. Also suchten
wir uns eine Unterkunft aus dem Bed & Breakfast-Buch. Die erste war belegt und so blieb uns nichts
anderes übrig als bis nach Lakes Entrance weiterzufahren. Dort bekamen wir allerdings dann ein sehr
luxuriöses B&B.
In Lou`s B&B hatten wir eine riesige Suite mit 2 Bädern und sogar einen Garagenplatz für unser
Auto. Mit dem Abendessen hatten wir dagegen keinen solchen Glücksgriff gemacht. Wir aßen in
einem Cafe - Mein Fisch of Today und Siegrun's Nudeln waren nicht überzeugend. Es gab
ausnahmsweise mal einen Sonnenuntergang und wir gingen noch an der Hafenpromenade spazieren.
Auf dem Rückweg gab es noch ein riesiges Eis. Ganz nebenbei hatten wir heute auch die
Staatsgrenze nach
Victoria überschritten.
In unserer Unterkunft gab es einen Videofilm über den neuen Bundesstaat, den wir am Abend
noch angeschaut haben.
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Donnerstag, 11.2.99
Heute gab es wieder ein coocked Breakfast und wie schon üblich mit Cereals und Früchten.
Den Vormittag verbrachten wir mit einer Strandwanderung.
Nach einigen Einkäufen fuhren wir zum "ninety mile beach", wo wir den Nachmittag verbrachten.
Der Strand war herrlich und völlig menschenleer. Wir trauten uns aber nicht ins Wasser, da wir
nicht wußten, ob es hier Haie gab. Gegen Abend erreichten wir unser Unterkunft, das
Vereker House
in Yanakie, direkt am Wilsons Promontory Nationalpark. Diese Unterkunft hatten wir schon von
daheim aus via Internet vorreserviert. Die exclusive Lage hatte allerdings auch einen Nachteil:
Das nächste Restaurant war in Foster, 25 km entfernt. Wir aßen dort eine Grillplatte mit ziemlich
viel Hammelanteil zu Abend und nahmen uns aus dem Bottle-Shop eine Flasche Wein mit..
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Freitag, 12.2.99Der heutige Tag war ganz dem Wilsons Prom Nationalpark gewidmet. Wir erkundigten uns am Visitor Center von Tidal River nach geeigneten Wanderungen und starteten dann zum Tidal Overlook walk mit einem Abstecher zum Pillar Point. Das Wetter war bewölkt und es waren keine Tiere zu sehen. Mittags waren wir wieder in Tidal River. Dort war eine ganze Schar Papageien, die vom Mittagstisch schnorrten. Wir fuhren noch zum südlichsten Punkt, den man mit dem Auto erreichen konnte und hatten damit auch den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. |
Am Nachmittag machten dann eine weitere Wanderung zum Squeaky Beach und weiter zur Picnic Bay, wo
es dann zu regnen begann.
Auf der Rückfahrt waren dann doch noch einige Kangaroos zu sehen, nachdem wir auf der zweiten
Wanderung immerhin schon einen Wallabie durchs Gebüsch flitzen gesehen hatten. Zum Abendessen
fuhren wir wieder nach Foster ins Foster-Motel, da ein Abendessen in unserem B & B pro Person
30 A$ gekostet hätte. Diesmal wählten wir Steak - es war dann auch sehr "well done" mit einer
schwarzen Kruste.
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Samstag, 13.2.99Heute hatten wir nur ein kurzes Stück zu fahren und erreichten schon am Vormittag Phillips Island. Als erstes kauften wir uns Karten für die Pinguinparade, dann fuhren wir nochmal zurück aufs Festland zu unserer Unterkunft dem Quarterdeck B&B nach San Remo. Das Zimmer war riesengroß und im Bad stand auch eine Waschmaschine - sehr praktisch, dann können wir abends noch waschen, da sich mittlerweile die Schmutzwäschetasche schon gut gefüllt hatte. Um 11 Uhr war am Hafen Pelikanfütterung. Danach fuhren wir wieder über die Brücke nach Phillip Island zurück. Wir besuchten das Koala Conservation Center, wo uns in einem Schaukasten neben einer großen Spinne der Hinweis "watch for snake under foot" auffiel. Es waren aber dann doch nur Koalas zu sehen - einige in einem Gehege mit Laufsteg auf Baumhöhe und andere noch in einem weitläufigerem Park. Zum Mittagessen waren wir in Cowes, dem Touristenort auf der Insel, bei einem Italiener - Pizzaessen. Am Nachmittag besichtigten wir das neue Seal Rocks Sea Life Center - eine Multimediashow über die Entdeckungsreisen des George Bass und die Seehundkolonie auf dem Vorgelagertem Seal Rocks Felsen im Meer. Es gab auch noch einen Boardwalk über die Bruthöhlen der Pinguine hinweg zur Seilküste, den Nobbies und dem Blowhole, das aber nur bei Flut bläst. Später zog dann Nebel auf und wir gingen zu Fuß zurück zur Pinguin Arena, wo wir auf den Abend und die Pinguinparade warteten. |
Es waren dann aber mehr Japaner als Pinguine zu sehen und die verängstigten Vögel wären am liebsten
wieder im Meer verschwunden. Das Licht wurde aber sehr bald abgeschaltet und wir kehrten nach
San Remo zurück. Dort erledigten wir unsere erste Waschladung.
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Sonntag, 14.2.99
Das Frühstück gab es heute in größerer Gesellschaft. Es waren weitere Gäste eingetroffen, die zur
heutigen Oltimerparade auf der Insel fuhren. Wir machten uns aber auf den Weg nach Melbourne.
Wir wollten durch den Dandenong Nationalpark fahren,
was sich wegen unserer schlechten Straßenkarten als etwas schwieriger erwies. Gegen Mittag
erreichten wir dann doch Belgrave.
Von dort aus fuhren wir mit dem Puffing Billy - einer alten Dampfeisenbahn nach
Lakeside zum Emerald Lake, einem Ausflugsziel der Melbourner. Am späten Nachmittag waren wir
zurück und fuhren zu unserer Unterkunft, dem Georgian Court, nach
Melbourne. Wir joggten noch im Yarra Park
und gingen zum Abendessen in die City. Wir hatten uns ein Lokal namens Spaghetti Tree ausgesucht.
Das Essen war gut, so daß wir am nächsten Abend nochmal hingingen. Der Heimweg führte uns durch
den Tresure Garden, wo wir auf ein Tier auf der Wiese aufmerksam wurden. Es stellte sich heraus,
daß es sich um ein Possum handelte und der ganze Park davon nur so wimmelte.
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Montag, 15.2.99Bei bewölktem Wetter starteten wir nach dem Frühstück zur Stadtbesichtigung von Melbourne. Wir gingen zuerst zum RACV um uns wenigstens für den Rest der Reise noch mit Straßenkarten zu versorgen. Dann fuhren wir ein Stück mit der kostenlosen City Circle Tram bis zum Rialto Tower. Von der 55. Etage hat man einen guten Blick über die Stadt. Vorher hatten wir noch einen Film über Melbourne und den Bundesstaat Victoria gesehen. Mittagessen waren wir im Hungry Jack's, der australischen Burger King Variante - Kein Vergleich mit Mc Donalds. Wir nutzten die hervorragende shopping-Gelegenheit um Opale einzukaufen. Nach einem weiteren Stück mit der City Circle Tram wandten wir uns dem Botanischen Garten zu. Wir spazierten ein wenig herum und machten es uns dann auf der Lauda-Air Decke bequem. Zum Abendessen waren wir wieder im Spaghetti Tree. |
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Dienstag, 16.2.99Heute standen wir früher auf, kämpften uns durch den Stadtverkehr von Melbourne und fuhren auf den Freeway nach Geelong. Von dort aus bogen wir zur Great Ocean Road ab. Nach einem Einkaufsstop in Torquay fuhren wir bis zum Cape Otway, dem südlichsten Punkt an der Great Ocean Road. Dort war es sehr stürmisch, so daß wir statt einem Picknick am Leuchtturm an einer windgeschützen Bank am Parkplatz unsere Mittagssandwiches verzehrten. Wir sahen einen freilebenden Echidna über die Wiese laufen und auf dem Rückweg zur Hauptstraße auch noch freilebende Koalas in den Bäumen hängen. Am Nachmittag kam der spektakulärste Teil der Great Ocean Road mit den Twelve Apostels, Blowhole, Loch Ard Gorge. und der London Bridge, deren landseitiger Bogen 1992 eingestürzt war. |
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Wir wollten zuerst in Warrnambool übernachten. Dort gefiel uns die Unterkunft aber nicht. Also beschlossen wir nach Halls Gap im Grampains Nationalpark weiterzufahren. Die Landschaft war sehr reizvoll und wir erreichten Halls Gab in der Dämmerung. Das letzte Stück hatten wir schon einige Kangaroos am Straßenrand sitzen gesehen. Wir übernachteten in einer Cottage. Zum Abendessen gab es Kangaroo und Emu (etwas zäh) in einem Lokal in Halls Gap.
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Mittwoch, 17.2.99Unser Frühstück mußten wir uns heute erst im Supermarkt besorgen. Im Visitor Center des Nationalparks erkundigten wir uns nach möglichen Wanderungen und entschieden uns für die Pinnacles. Ein Weg von eineinhalb Stunden führte uns zu den Felsspitzen über dem Tal von Halls Gap. Wiedereinmal wurde das Wetter schlechter und es begann zu regnen. Zum Mittagspicknick fuhren wir an den Lake Fayens Dort war es sehr windig und der See sah wegen der abgestorbenen Bäume sehr gespenstisch aus. Am Nachmittag wanderten wir bei leichtem Regen zu den Mc Kenzie Falls in der Nähe von Zumstein. Am Picknickplatz von Zumstein waren einige Kangaroos zu sehen. Auf der Weiterfahrt nach Horsham lief vor uns eine Emufamilie über die Straße. Als das Gelände offener wurde sahen wir noch Emus und ganze Kangarooherden auf den Wiesen. In Horsham fuhren wir zu unserer Unterkunft, dem Garret's B&B. Abends waren wir bei einem Mexikaner essen. |
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Donnerstag, 18.2.99
Wir wollten heute ein großes Stück zurücklegen um Morgen nicht so spät in Adelaide anzukommen.
Wir fuhren durch den Little Desert Nationalpark und auf dem Highway 400 km bis Murray Bridge,
wo wir im McDonalds zu Mittag aßen. Das erste Hinweisschild auf diesen Mc Donalds hatten wir
200 km vorher gesehen. Da wir den größten Teil der Strecke in doch so kurzer Zeit zurückgelegt
hatten entschieden wir uns dafür doch ins Barossa Valley zu fahren.
Wir fuhren über Eden Valley und Tanunda nach Nuriootpa, wo wir uns im Visitor Center ein B&B
aussuchten. Wir entschieden uns für das Barossa House, ein sehr
schönes Haus aus dem Anfang dieses Jahrhunderts. Wir wollten am Abend eine Winery besuchen
und fuhren am Nachmittag noch im Tal herum, nachdem wir wiedereinmal eine Waschmaschine gefüllt
hatten. Später stellte sich heraus, daß alle Winerys um 17 Uhr schließen. Wir gönnten uns ein
Abendessen im Restaurant "1918" nachdem Siegrun sich eine Flasche Bethany Wein im Bottleshop
ausgesucht hatte. Es gab gegrillte Hühnerbrust - ohne richtige Beilage.
Den restlichen Wein tranken wir als wir wieder zurück im Barossa House waren.
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Freitag, 19.2.99Am Morgen wollten wir die Besichtigung einer Winery nachholen. Wir erfuhren dann, daß man nur 2 Winerys richtig besichtigen kann, bei den anderen gab es nur Weinproben. Für die Vormittagsführung waren wir dann auch schon zu spät dran. Wir wollten nicht bis zum Nachmittag warten und machten uns auf den Weg nach Adelaide. Gegen Mittag erreichten wir unser Hotel, das Grosvenor, im Zentrum von Adelaide. Unseren Mietwagen stellten wir in der Hotelgarage ab und benachrichtigten Thrifty, daß sie ihr Auto wieder abholen könnten. Wir besuchten die Tourist Information und gingen in der Rundle Mall zum Mittagessen. Den Nachmittag verbrachten wir im Botanischen Garten. Wir besichtigten das Bicentennial Conservatory - Ein riesiges Glashaus mit tropischen Regenwald und verbrachten einige Zeit gemütlich auf unserer Lauda-Air Decke auf der Wiese. Abends waren wir beim Laufen am Torrens River und dann zum Abendessen im Boltz Cafe & Bar in der Rundle Street. |
weiter... zum 3. Teil: Kangaroo Island
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