Teil 2: Namib Naukluft Park


Samstag, 9.3.02

Lüderitz - 110km

Auf einem Morgenspaziergang besorgten wir uns das notwendige Permit für die Besichtigung von Kolmannskuppe - einer nahegelegenen Geisterstadt, die im Diamantensperrgebiet liegt. Kolmannskuppe Kolmannskuppe Nach dem sehr guten und reichhaltigen Frühstück fuhren wir dorthin, um an der 9:30 Uhr Führung teilzunehmen. Wir begannen im ehemaligen Laden, wo wir die geschichtlichen Hintergründe erzählt bekamen. Dann besichtigten wir die Eisfabrik, das Casino mit der Kegelbahn und dem großen Saal in dem es damals auch ein modernes Kino gab. Nach der Führung konnten wir alleine im Gelände herumlaufen und die anderen Häuser und das Schwimmbad ansehen. Wir führen wieder zurück nach Lüderitz, um nach einem Tankstop die Lüderitzbucht zu erkunden. Beim Diaz Kreuz war es sehr stürmisch. Lüderitz Lüderitz Bucht -
Diaz Kreuz Auf Halifax Island waren die Pinguine zu erkennen. Wie suchten die Eberlanzhöhle fanden sie aber nicht. Der Abstecher zum Fjord war dann ziemlich abenteuerlich, aber unser Toyota schaffte den Weg auch wieder hinauf zur Strasse. Die große Bucht war dann eher unspektakulär und wir kehrten wieder in die Stadt zurück, um auf der anderen Seite zum Achatstrand zu fahren. Es gab einige Umleitungen und nach mehreren Versuchen fanden wir den Weg doch. Wir machten einen Strandspaziergang. Da wir nicht wußten wie Achate aussehen fanden wir auch keine. Auf dem Rückweg sahen wir auf einem Grasstreifen nahe der Straße einige Oryxantilopen und Springböcke. Zum Abendessen gab es im Hotel die große Seafood Platte. Diesmal nahem wir eine Portion zusammen und wurden trotzdem noch satt.

 

Sonntag, 10.3.02

Lüderitz - Trias Berge - 335km

Vormittags verließen wir Lüderitz und fuhren auf der einzigen Straße zurück durch die Namib nach Aus. Dort legten wir einen Tankstop ein, bevor wir in nördlicher Richtung zu den Tirasbergen abbogen. Entlang der Namib Wir folgten zuerst der C13 um dann auf die landschaftlich schönere 707 abzubiegen. Diese Pad führte uns am Rand der Namib weiter nach Norden. Unser Mittagspicknick aßen wir mitten auf der Strecke, da es keine schattigen Plätze gab. Unterwegs sahen wir einige Strauße und Oryxantilopen. Als wir uns mehr den Bergen näherten nahm die Bewölkung zu und es begann zu regnen. Bach über die
Sraße Kurz vor der letzen Abzweigung zur 407 versperrte uns ein Bach, der über die Straße floß, den Weg. Nach einigen Tests - barfuß und mit hochgekrempelten Hosen, beschlossen wir zu warten. Nach einer halben Stunde wurde das Wasser dann schon weniger, so daß wir hindurchfahren konnten. Wir erreichten die Gästefarm Sinclair genau zur Kaffeezeit. Während des Kaffeetrinkens erfuhren wir viele interessante Dinge über das Farmen von Karakulschafen und Straußen. Danach wollten wir die auf dem Farmgelände gelegene Kupfermiene erkunden. Wir waren noch nicht einmal dort angekommen, schon begann es wieder heftig zu regnen. Wir warteten einige Zeit im Auto, aber es hörte immer nur kurz auf. Schließlich wagten wir uns doch ein paar Meter vom Auto weg. Aber es ging sofort wieder los. Auf der Rückfahrt mußten wir uns die Straße mit einem Bach teilen. Zum Abendessen gab es einen malayischen Hackfleischauflauf aus Oryx Fleisch. Das war sicher eines der besten Gerichte während des ganzen Urlaubs.

 

Montag, 11.3.02

Trias Berge - Zebra River - 277km

Zum Frühstück gab es viele selbstgemachte Produkte der Farm und EU-Käse, der von den anderen (deutschen) Gästen besonders gelobt wurde - wie taktvoll! Schloß Duwisib Wir machten einen Abstecher zum Schloß Duwisib Wir besichtigten die üppig eingerichteten Räumlichkeiten und genossen den kühlen Innenhof mit Springbrunnen. Ein kurzes Stück mußten wir anschliessend auf der 826 zurückfahren, um dann nach einem kurzen Tankstop weiter am Rande der Namib entlang nach Norden zu fahren. Hier gab es grandiose Landschaften. Zum Mittagspicknick fanden wir heute einen ausreichend großen Baum, der auch noch so nahe an der Straße stand, so daß man mit dem Auto darunter fahren konnte. Nach der Abzweigung zur Zebra-River Lodge wurde die Straße schlechter. wieder mal ein
 Bach auf der Strasse Hier hatte es in den letzten Tagen geregnet und es gab immer wieder Verspülungen. Plötzlich standen wir erneut vor einem Bach. Dieser war glücklicherweise nur Knöcheltief und wir konnten problemlos hindurch fahren. Es gab noch mehere tiefe Reviere - aber ohne Wasser. Zebra River Lodge Die Zufahrt zur Lodge selbst war dann noch abenteuerlicher, aber auch noch ohne Allrad befahrbar. Wir mußten ein ganzes Stück in einen Canyon hineinfahren, um zum Haupthaus zu kommen. Hier gab es allerhand fliegendes Zeug - viele Vögel und auch jede Menge Fliegen. Am späten Nachmittag wurden wir dann Zeuge eines relativ seltenen Ereignisses. Zuerst hörte man nur ein fernes Rauschen, das immer näher kam . Dann machten sich alle auf den Weg zum Flußbett, durch das wir bei der Ankunft noch gefahren waren. Plötzlich kam dann das Wasser. Zuerst langsam, aber dann war das Flußbett ziemlich schnell voll. Wären wir jetzt erst angekommen, hätte hier kein Weg durchgeführt. Selbst unsere Gastgeber die spät abends mit dem Landrover aus Windhoek zurückkamen, mußten noch einige Stunden warten, bevor der Fluß wieder passierbar war. Jetzt war das Wasser erst mal die allgemeine Attraktion und selbst die Bediensteten der Lodge kamen auf einem Jeep angefahren. Nach einiger Zeit kehrten wir zur Lodge zurück, wo wir einen Sundowner und dann das hervorragende 3-Gänge Menü auf der Terrasse genossen. Es gab Spinat-Tarte, Huhn und Mango Eis.

 

Dienstag, 12.3.2002

Sesriem Canyon Soussus-Spot Viewpoint Heute hatten wir einen von der Lodge aus organisierten Ausflug ins Soussusvlei geplant. Rob erklärte uns auf der Fahrt einiges über Pflanzen und die Geologie der Gegend, wie den Canyon, die Tsaris und Naukluft Berge und Dinge wie die Hebron-Verwerfung, die wir alleine nie bemerkt hätten. Bis zum Eingang ins Dünengbiet hatten wir 150 km zurück zu legen. Dort machten wir einen kurzen Abstecher zum Sesriem Canyon. Wir gingen ein Stück hinab, konnten aber bald wegen des Wassers nicht weiter. In der Trockenzeit kann man hier wohl einen ganzen Tag herumlaufen. Auf dem Weg zum Vlei stoppten wir am Soussus-Spot Viewpoint und an der Düne 45. Den 2WD Parkplatz - 5 km vor dem Vlei - ließen wir links liegen - dies war einer der Gründe für eine Tour mit Fahrer und Geländewagen gewesen - und stoppten erst in der Nara-Pan zum Lunch.

Picknick in der Nara Pan Nara Melonen Dünen
Nach einer ausgiebigen Stärkung ging es an die Besteigung einer Düne. Rob sagte uns wo wir laufen sollten, damit wir auf die Düne rauf kommen und auf der anderen Seite ins Vlei kommen würden, wo er uns dann wieder aufsammeln wollte. Obwohl die Düne mit hundert Metern eher eine kleinere war, war der Aufstieg in der Hitze ganz schön anstrengend. Da legten die schwarzen Laufkäfer doch ganz andere Geschwindigkeiten vor. Von oben hatte man eine wunderbare Aussicht auf die Dünenlandschaft.
Aufstieg Soussusvlei Aussicht auf das Dünenmeer
Unten war man sehr schnell wieder. Dafür hatte Kerstin auch sicher 1 kg Sand in jedem Schuh Bei Rob angekommen, gab es erst mal was zu trinken. Dann fuhren wir zum Parkplatz beim Dead Vlei, in das wir zusammen mit Rob wanderten.
Im Soussusvlei Dead Vlei Dead Vlei mit 300m Düne im Hintergrund
Da zeigte sich der wahre Wert eines Führers. Alleine wären wir nur auf dem allgemeinen Trampelpfad gelaufen. Rob zeigte uns allerdings die wirklich schönen Ecken und hatte immer wieder gute Foto-Tips auf Lager. Je später es wurde, um so schöner wurde die Dünenlandschaft im Licht- und Schattenspiel.
Leider hatten wir nicht unbegrenzt Zeit, da das Zufahrtstor zum Vlei bei Sonnenuntergang geschlossen wurde. Wir konnten uns auf der Rückfahrt deshalb nur noch einige kurze Stops erlauben. An der Lodge kamen wir erst weit nach Einbruch der Dunkelheit an - ein weiterer Grund hier nicht selbst zu fahren, auch wenn die Reviere jetzt nur noch wenig Wasser führten. Zum Abendessen gab es wieder ein 3-Gänge Menü. Später hörten wir ganz in der Nähe eine Eule, die wir dann auf dem Garagendach entdeckten.
 

Mittwoch, 13.3.02

Zebra River Canyon Affenbande Wir frühstückten heute etwas später. Von der Lodge aus gibt es viele Wanderungen und daher überlegten wir uns, welche Wanderung wir heute machen wollten. Es gab einen Weg zu den Quellen, zu dem man sich mit dem Landrover hinfahren lassen konnte. Da aber auf der Lodge kein funktionierender verfügbar war, schlossen wir uns einem Paar aus Nürnberg an, die mit dem eigenen Fahrzeug dorthin fahren wollten. Die Fahrt war dann ziemlich abenteuerlich - ohne Allrad wäre das sicher nicht machbar gewesen. Von der Lodge waren wir noch mit Lunchpaketen, Wasser und einem Schlangenbiß-Set ausgerüstet worden. Außerdem hatte man uns vor Pavianen gewarnt, die mit Steinen werfen könnten. Wir wanderten eineinhalb Stunden am Flußbett entlang. Kurz vor den Quellen wurden wir dann von den Affen angebrüllt, geworfen wurde aber nichts. Die Quellen luden uns dann aber nicht zum Baden ein, da das Becken ziemlich vermoost und voller Pflanzenreste war. Wir gingen ein Stück zurück, um dann unter einem großen Baum zu picknicken. Den Nachmittag verbrachten wir mit einem kühlen Bier auf der schattigen Terrasse der Lodge. Später gab es hier auch wieder das bewährt gute Abendesen (Fischauflauf - Lamm - Obstsalat). Dabei konnnten wir den Geckos und Fledermäusen beim Insektenfang zusehen.

 

Donnerstag, 14.3.02

Zebra River - Swakopmund - 456km

Naukluft Berge Namib Wüste Auf der Fahrt nach Swakomund machten wir versehentlich einen Umweg der uns nochmal nahe ans Soussusvlei brachte. Der Vorteil hierbei war, daß wir nochmals diese grandiosen Landschaften geniessen konnten. Wir machten einen kurzen Tankstop in Solitaire und fuhren weiter zum Kuiseb Canyon. Beim Gaub Pass entschlossen wir uns zum Wechsel des rechten Vorderreifens, da dieser mittlerweile nicht unerhebliche Auflösungserscheinungen zeigte. Eine Handteller-große Stelle des Profils fehlte bereits. Wir nutzen den Stop auch gleich zum Picknick, da es hier einen schattigen Felsüberhang gab. Am Kuiseb Canyon war es dann sehr heiß. Shelter von 
Henno Martin und Hermann Korn Blick vom
VogelfederbergEine kurze Wanderung zu dem Shelter in dem Henno Martin und Hermann Korn den 2. Weltkrieg überdauern wollten (Wenn es Krig gibt, dann gehen wir in die Wüste) reichte uns daher auch. Auf der Weiterfahrt wurde es landschaftlich ziemlich flach und wir durchquerten auf der C14 abermals die Namib-Wüste. Einen Stop legten wir noch am Vogelfederberg ein, Owohl es sich um eine der wenigen Erhebungen in der Gegend handelte, war die Besteigung schnell erledigt. Der Ausblick reichte wegen der flachen Umgebung trotzdem ziemlich weit. Über Walfishbay fuhren wir nach Swakopmund und hatten seit langem das erste mal Teerstraße zu fahren. Wir bezogen unser Quartier im Sam's Giardino und gingen in eine nahegelegenen Pizzeria zum Abendessen.

 

Freitag, 15.3.2002

Swakopmund - Walfishbay - Swakopmund - 67km

Heute mußten wir ziemlich früh aufstehen, da wir um 8:00 Uhr in Walfishbay zur Kajaktour erwartet wurden. Mit einem Landrover wurden wir zum Pelikan-Point gefahren. Unterwegs sahen wir Flamingos und Pelikane in der Lagune. Wir paddelten mit unserem Zweierkayak zwischen Seehunden und Delphinen herum.Während die Delphine neben uns her schwammen und vor dem Kajak ein paar tolle Sprünge zeigten, machten sich die Seals einen Spass daraus, uns nass zu spritzen. Sobald wir in die Nähe einer Kolonie kamen, die faul am Strand herum lag, machten sie sich auf den Weg ins Wasser und schwammen um die Kajaks herum.

Kajakfahren Delphin
Sie warteten regelrecht darauf, mit der Schwanzflosse kräftig auf die Wasseroberfläche zu schlagen, sobald wir vorbei fuhren. Obwohl niemand gekentert ist, waren wir tropfnass, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Salzpfanne Auf der Rückfahrt sahen wir uns die Verdunstungspfannen zur Salzgewinnung noch genauer an. Durch eine Algenart , durch welche auch die Flamingos ihre Farbe bekommen, waren diese ganz rosa gefärbt. Nachdem es jetzt in der Lagune keine Wasservögel mehr gab, kehrten wir nach Swakopmund zurück. Jetzt war Europcar an der Reihe. Wir wollten ja nochmal unsere tollen Reifen reklamieren. Und das Klappern und Scheppern war uns inzwischen auch nicht mehr ganz geheuer. Hier waren die Leute wesentlich kundenfreundlicher und wir bekamen drei neue Reifen. Das Klappern wurde auch untersucht und als harmlose Sandspuren auf den Bremsscheiben identifiziert. Wer's glaubt... Anschliessend blieb uns noch etwas Zeit zu einem Stadtrundgang mit Shopping. Zum Abendessen waren wir im Kücki's - es gab Oryx und Straussensteak. Später gab es noch ein Gewitter.-In Swakopmund soll es sehr selten vorkommen, daß es regnet.
Bahnhofsgebäude Häuser in Swakopmund Jetty

 

Samstag, 16.3.02

Swakopmund - Walfishbay - Welwitchia Drive - Swakopmund - 254km

Flamingos in
 Walfishbay Düne 7 Am Morgen fuhren wir nochmals nach Walfishbay um uns die Flamingos und Pelikane anzusehen. Flamingos waren einige zu sehen, die Pelikane hielten sich in weiter Ferne. Nach einem Abstecher zur Düne 7, die wir auch trotz fehlender Beschilderung gefunden haben, kehrten wir nach Swakopmund zurück und fuhren den Welwitschia Drive ab. Kurz hinter der Stadtgrenze gabs die erste Attraktion - die Dampflokomotive Martin Luther. Dieses Relikt aus der Pionierzeit hatte sich 1896 hier in den Sand eingegraben und war nicht mehr zu bergen gewesen. Am Punkt 1 des Welwitschia Drive stand ein Schild, daß die Flechten hier eingegangen sind, nachdem zu viele Touris darauf herum getrampelt sind. Die Talerbüsche am Punkt zwei fanden wir erst nach einem Stück Fußmarsch - und das in der Hitze... Es ging also schon gut los.

Dampfochse Martin Luther Flechten Talerbusch
Die Ochsenwagenspuren am Punkt 3 haben wir gar nicht gefunden. Die Mondlandschaft war dann allerdings nicht zu übersehen und Welwitschias gab es auch ausreichend in allen Größen. Hierbei handelt es sich um eine seltsame Pflanze, die nur zwei zerfranste Blätter hat und bis zu 2000 Jahre alt werden kann.
weibliche Welwitschia Welwitschia - 1500 Jahre alt
Ein Rundweg führte uns wieder nach Swakopmund zurück. Heute gab esim Hotel schweizer Abendessen, da der Hotelbesitzer ja schliesslich Schweizer war. Es gab Frühlingsrolle, Tomatensuppe, Salat und Züricher Geschnetzeltes. Beim Essen hatten wir eine sehr 'interessante' Unterhaltung mit Gästen aus Hamburg.

 


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