Sonntag, 17.3.02
Swakopmund - Omaruru - 364km
Am Morgen waren wir nochmals kurz in der City um einige Souveniers zu kaufen. Obwohl Sonntag
war, hatte sogar der Supermarkt geöffnet. Unsere heutige Etappe führte uns dann zur Spitzkoppe
und weiter bis in die Gegend von Omaruru. Die Spitzkoppe ist das Matterhorn Namibias - nicht
ganz so hoch aber trotzdem spektakulär. Das Gebiet war eine Art Nationalpark. Wir mußten 50N$
Eintritt bezahlen und konnten dann dort herumfahren. Wir suchten nach Felsmalereien, die es
hier geben sollte, fanden aber keine. Die meisten Schilder waren nicht mehr lesbar und Karte
gab es auch keine. Hier besteht in ganz Namibia noch touristischer Entwicklungsbedarf. Oder
anders: Schwarze als Führer sind einfach billiger als Kopien, die eine grobe Landkarte
abbilden.
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Nach einigen kleineren Spaziergängen führen wir über Karibib weiter nach Omaruru.
Am späten Nachmittag erreichten wir die
Gästefarm Etendero
, wo wir die einzigen Gäste waren.
Die Zufahrt war wieder einmal so, daß es mit dem 2WD gerade so ging. Nach der Einquartierung
machten wir einen Sundowner-Walk auf einen nahegelegenen Hügel, wo wir schon mit den üblichen
Getränken erwartet wurden. Zum Abendessen gabs dann Oryx in Sahnesoße, Kartoffeln, Broccoli
und Tomatensalat mit Avocado - das beste Essen auf der ganzen Reise.
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Montag, 18.3.02
Um 6:30 Uhr gab es ein kleines Frühstück und dann ging es auf die Morgenpirsch. Wir fuhren
zuerst ein Stück mit dem Geländewagen und stiegen dann auf eine Anhöhe. Kerstin hat eine
Schlange gesehen. Nach Aussage von Harald, unserem Führer, sind längsgestreifte Gott sei
Dank harmlos. Wir sahen einige Oryxantilopen und zwei Kudubullen. Auf der Weiterfahrt
haben wir eine seltene Riesentrappe aufgeschreckt. Es gab auch noch weitere Oryx und eine
kleine Antilope.
Zurück auf der Farm gab es einen ausgiebigen Brunch am Pool, wo wir dann
auch bis zum Nachmittagskaffee blieben. Am Pool gab es ein paar prächtige Agamen. Einen
Gecko hat Robert zweimal aus dem Pool gerettet - und dann ist er wieder reingesprungen...
Am späten Nachmittag war noch eine Rundfahrt über das Farmgelände angesagt. Diesmal ging
es zur Amethystmine. Wir fanden aber keine besonderen Steine. Auch die Riesenpilze, nach
denen wir auf Termitenhügeln Ausschau halten sollten, gab es nicht. Dafür sahen wir noch
weitere Trappen und Kudus. Zum Abendessen gab es Oryx Gulasch mit Nudeln und diesen
Termintenhügelpilzen.
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Dienstag, 19.3.2002
Omaruru - Twyfelfontain - 289km
Nach dem Frühstück brachen wir in Richtung Khorixas auf. Noch in der Nähe der Farm ist
eine ganze Warzenschweinfamilie vor dem Auto über die Straße gefetzt. Wir beschlossen
den Brandberg auszulassen und einen kleinen Umweg zu fahren, da die direkte Straße nach
Twyfelfontain ziemlich schlecht befahrbar sein sollte und der Aba Huab Fluß eventuell
Wasser führen würde. Die Fahrt nach Khorixas war dann recht langweilig. Des öfteren gab
es Verspülungen auf der Straße. Der Tankstop in Khorixas war etwas komplizierter. An der
dritten Zapfsäule gab es dann endlich bleifreies Benzin und jeder wollte uns irgendetwas
verkaufen. Die Straße wurde zunehmend schlechter. Am versteinerten Wald machten wir erst
mal Picknick. Eine italienische Reisegruppe (man erkennt sie sofort an der Lautstärke)
fütterte gerade die einheimischen Kinder wie Affen mit Bananen. Die Besichtigung der
Versteinerungen konnte man nur mit einem Führer machen, da wohl schon zu viele Stein/Holz
Stücke als Souvenirs mitgenommen worden waren.
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Man konnte gar nicht glauben, daß die herumliegenden Holzteile aus Stein waren. Trotz der großen Hitze war es sehr interessant. Das letzte Stück zur Twyfelfontain Lodge schafften wir trotz vieler Unwegbarkeiten auch noch. In jeder Senke waren teilweise auch grossere Verspülungen. Einige Strassenabschnitte wurden zum Glück auch gerade neu befestigt. Im Aba Huab Fluß war zwar kein Wasser, dafür bestand das Flussbett über die ganze Breite (ca. 100m) aus ziemlich tiefem, lockerem Sand. Unser Auto hat sich gerade noch so durchgegraben. An der Lodge machten wir uns erst mal am Pool breit. Leider hatte dieser 32° und brachte keine besondere Kühlung. Später machten wir noch einen kleinen Abendspaziergang bevor wir uns dem Dinner-Buffet widmeten. Bei Nacht war es immer noch sehr heiss. |
Mittwoch, 20.3.02
Twyfelfontain - 30km
Für den Vormittag hatten wir uns die Besichtigung der Felsgravuren bei Twyfelfontein
vorgenommen. Diese konnte man auch nur mit Führer anschauen, aber von denen war erst
einmal keiner da. Also mußten wir warten. Es gab dann die Auswahl zwischen einer halben
und einer ganzen Stunde. Wir entschieden uns für die ganze und waren trotzdem noch
irgendwie an Neuschwanstein erinnert. Die Erklärungen beschränkten sich auf: Hier Giraffe,
da Nashorn und weiter zur nächsten Platte. Die Mittagszeit verbrachten wir faulenzend auf
der Lodge und am Pool. Um 17 Uhr fuhren wir das kurze Stück zum Tal mit den Orgelpfeifen
und zum verbrannten Berg. Diesen hatten wir uns größer vorgestellt. Es war irgendwie mehr
ein verbrannter Hügel. Aber die Farbspiele insbesondere mit dem leichten Grün jetzt in der
Regenzeit waren trotzdem schön anzuschauen. Zum Abendessen gab's wieder Buffet und eine
Gesangseinlage vom Personal.
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Donnerstag, 21.3.02
Twyfelfontain - Palmwag - 114km
Die zirka hundert Kilometer nach Palmwag hatten es heute wirklich in sich. Diesmal schafften
wir die Durchquerung des Aba Huab Flußbetts nicht und gruben uns im Sand ein. Jetzt konnten
wir graben. Glücklicherweise war in der Nähe ein Campingplatz. Vermutlich waren wir nicht die
ersten, denn von dort aus kamen uns zwei Leute mit einer Schaufel zu Hilfe . Dennoch war es
eine halbe Stunde schweißtreibende Arbeit, bis wir das Auto soweit ausgegraben hatten, dass
es sich wieder von der Stelle bewegen ließ.
Dummerweise befand sich das Auto jetzt wieder
auf der falschen Uferseite. Nach einer genauen Besichtigung der Sandstrecke klappte es im
zweiten Versuch mit wesentlich mehr Anlauf. Für die restlichen hundert Kilometer brauchten
wir dann noch drei Stunden, da es sehr viele Verspülungen gab. Teilweise mußten wir die
Löcher erst besichtigen und Steine wegräumen, bevor wir die Stellen passieren konnten.
Einmal mußten wir sogar ein Loch mit Felsbrocken auffüllen um weiterzukommen. Die Palmwag Lodge
erreichten wir am frühen Nachmittag. Wir picknickten im Bungalow und erholten
uns am Pool von den Strapazen. Um 16 Uhr startete ein 3 stündiger Game-Drive. Wir sahen
Springböcke, viele Zebras, Giraffen, Oryxantilopen, einen Sekretär, einen Schakal und
Strauße. Die Landschaft und die Tiere waren grandios. Die Tafelberge und Ebenen waren
alle grün und wurden von der Abendsonne angeleuchtet. Das Abendessen gab es im Uniab Inn,
dem Restaurant der Lodge, für das es sogar einen Dress-Code gab. Zum Steak (Oryx) gab es
auch viele kleine Insekten.
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Freitag, 22.3.2002
Wir hatten vorgehabt von der Palmwag Lodge aus einen Tagesausflug zu den Himbas zu unternehmen.
Wegen der schlechten Straßenverhältnisse weiter im Norden - der Fluß hatte wohl 10 km Straße
weggespült - waren aber keine Tagesausflüge möglich. Also machten wir den morgendlichen
Gamedrive mit. Wir fuhren eine andere Strecke als gestern und sahen wieder etliche
Tiere - allerdings keine Elefanten und Nashörner. Wenn nicht gerade Regenzeit ist, sieht man
an einem Wasserloch auf dieser Strecke wohl regelmäßig Elefanten. Die heiße Zeit des Tages
verbrachten wir wieder in der Nähe des Pools. Am Abend machten wir eine kleine Wanderung,
bei der sogar ein paar Regentropfen fielen. Der Rundweg dauerte eine gute Stunde. Vor dem
Abendessen nahmen wir einen Sundowner auf der Restaurant-Terrasse. Nach dem Abendessen
besuchten wir noch die Poolbar auf einen Gin-Tonic.
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weiter... zum 4. Teil: Etoscha Nationalpark
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