Samstag, 2.3.02
Nach strengen Sicherheitskontrollen am Münchner Flughafen startete um 20:40 Uhr unser Lufthansaflug mit
einem A340-300 nach Johannesburg.
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Sonntag, 3.3.02
Windhoek - 53km
Um 8 Uhr morgens landeten wir mit nur einer Stunde Zeitverschiebung in Südafrika.
Auf den Weiterflug mit einer Boeing 737-800 nach Windhoek mußten wir 3 Stunden warten. Um 13 Uhr war
es dann soweit - wir kamen in Namibia an. Am International Airport von Windhoek waren wir das einzige
Flugzeug. Die Einreiseformalitäten waren schnell erledigt. Als nächstes war die Übernahme des
gebuchten Mietwagens bei Europcar angesagt. Dort sagte man uns, daß möglicherweise am Fahrzeug
vorne irgendwas nicht ganz stimmt.
Wenn wir das bei der Fahrt nach Windhoek auch feststellen würden,
könnten den Wagen am nächsten Tag umtauschen. Der vorbestellte Reservekanister und das zweite
Ersatzrad wären soundso nur bei der Niederlassung in Windhoek erhältlich. Das Auto machte bis
auf die total abgefahrenen Reifen einen ganz passablen Eindruck. Also packten wir unsere Sachen
in die Karre und machten uns auf den Weg ins 45 km entfernte Windhoek. Unsere Unterkunft
Casa Piccolo war leicht zu finden. Dort warteten wir auf den Besuch unserer Reiseagentur
Pack-Safari
, Da diese uns die nötigen
Unterlagen übergeben wollten. Dieser verspätete sich etwas und so konnten wir uns vom Flug
erholen. In der Zwischenzeit besichtigte ich unser Auto - einen Toyota Corolla 1.6i - genauer.
Bisher hatte die Karre keine komischen Geräusche von sich gegeben. Damit konnten wir uns wohl
das Umtauschen sparen. Später beschlossen wir, uns das Stadtzentrum anzuschauen. Hier war es
ziemlich leer, da am Sonntag so gut wie alles geschlossen hatte. Nach einer Besichtigungsrunde
kehrten wir in
unsere Unterkunft zurück.
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Montag, 4.3.02
Windhoek - Auob Lodge - 436km
Heute führte uns unser erster Weg zu Europcar in die City. Dort war ein Schwarzafrikanischer
Mitarbeiter gerade mit der Büroreinigung beschäftigt. Es stellte sich heraus, daß er aber auch
für die Autos zuständig war. Ein Reservekanister war nicht zu bekommen, ein zweiter Reservereifen
war zufällig verfügbar - unsere Vorbestellung hat hier irgendwie niemanden interessiert. Wir
reklamierten noch die abgefahrenen Reifen. Nachdem sein Chef - ein dicker weisser Manager - die
Profiltiefe nachgemessen hatte, meine er dass die noch eine Runde Namibia schaffen müssen. Auch
eine Methode solange zu warten, bis die Reifen wirklich kaputtgehen, dann zahlt sie nämlich der
Kunde. Die Kundenfreundlichkeit war wirklich beeindruckend - zumal in Namibia viele Unfälle wegen
geplatzter Reifen passieren.
Wir beschlossen uns nicht
aufzuregen, und es einfach bei der nächsten Niederlassung auf unserer Strecke nochmal zu versuchen.
Nach einem Bankbesuch zum Geldwechseln und einem Einkauf beim Spar in Klein-Windhoek starteten wir
in Richtung Süden. Wir fuhren auf der A2 (keine Autobahn, aber trotzdem geteert) über Reobooth in
Richtung Mariental zum Hardap Dam.
Wir überquerten dabei den Topic of Capricon (südlicher Wendekreis). Am Hardap
Dam mußten wir 60 N$ Eintritt bezahlen. Das Ganze war ein ziemlicher Flop: Ein brauner Stausee - sonst
nichts. Dies war also die größte Wasserfläche Namibias. Nach einem Picknick fuhren wir weiter. Die
interessante Strecke zu den Rhinos wollten wir unserem Auto dann auch nicht zumuten, da es ein
paar Kilometer vor dam Stausee
dann doch zum Scheppern anfing. In Mariental legten wir einen Tankstop ein - sonst gab es hier
auch nichts. Jetzt ging es weiter in Richtung Stampriet. Die 50 km Schotterpiste an den Rand der
Kalahari waren schnurgerade. Wir folgten dem trockenen Flußbett des Aoub-Rivers noch weitere 70 km
in südlicher Richtung bis zur Auob-Lodge.
Nach einer Abkühlung im Swimmingpool machten wir unseren
ersten Game-Drive mit. Wir wurden im offenen Geländewagen durch das zur Lodge gehörende Farmgelände
gefahren. Hier gab es etliche Wildtiere, die allerdings in einer Art privatem Wildpark gehalten
wurden. Wir sahen Strauße, Kudus, Elenantilopen, Giraffen, Zebras, Springböcke, Oryxantilopen und
in der Dämmerung einige Gnus. Wir wurden auch mit einer anderen Gewohnheit vertraut gemacht - dem
Sundowner. Hier bekamen wir einen wirklich tollen ersten Eindruck von der Weite des Landes. Das
Dinner in der Lodge war dann allerdings nicht mehr so berauschend.
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Dienstag, 5.3.02
Auob Lodge - Keetmannshoop - 336km
Am Morgen verließen wie die Kalahari wieder und fuhren über 100 km Schotterpiste in westlicher
Richtung zurück auf die Hauptstraße nach Keetmannshop. Dort kamen wir gegen Mittag an und bezogen
unsere Unterkunft in der Pension Gessert. Bei einem Mittagspicknick im Garten hörten wir immer
wieder komische Geräusche. Bald konnten wir einen Papagei als Ursache identifizieren. Anschliessend
genossen wir den kühlen Pool. Am Späten Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Köcherbaumwald.
Als wir auf der Farm Gariganus 30 N$ Eintritt bezahlt hatten, erfuhren wir, dass wir gerade
rechtzeitig zur Gepardenfütterung um 17 Uhr gekommen waren. Bis zum Sonnenuntergang war noch viel
Zeit und wir machten noch einen Abstecher zum fünf Kilometer
entfernten Giants Playground. Dort sind riesige Felsbrocken wie Bauklötze aufeinandergestapelt.
Später spazierten wir durch den Köcherbaumwald und warteten auf den
Sonnenuntergang. Der Köcherbaumwald ist eine lose Ansammlung von ca 300 Exemplaren
einer großen Aloenart, die wie Bäume aussehen. Der Sonnenuntergang und das anschließende
Farbenspiel der Dämmerung waren dann auch grandios. Zum Abendessen fuhren wir zurück nach
Keetmannshop, wo wir uns in Lara's Restaurant riesengroße Steaks schmecken ließen.
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Mittwoch, 6.3.02
Keetmannshoop - Fishrivercanyon - 186km
Bei einem reichhaltigen Frühstück amüsierten wir uns nochmals über den Papagei - besser gesagt
über die anderen deutschen Touristen, die mit uns am Frühstückstisch
sassen. Das der Papagei ausgerechnet "Ein Bauer" sagt, hielten wir ja eigentlich für
unwahrscheinlich, da in der Pension nur wenig deutsch gesprochen wurde. Aber die anderen waren
davon fest überzeugt. Vor der Weiterfahrt besichtigten wir in Keetmannshop noch das Museum. Dort
sind viele Gegenstände aus der Kolonialzeit zusammengetragen. Wir tankten noch den Wagen voll und
machten uns dann auf den Weg zum Fishriver-Canyon.
Der Weg führte uns vorbei am Nautedam, der uns
wesentlich besser gefiel als der Hardapdam vor zwei Tagen. Aber das Camp hier stand auch unter
privater Leitung. Hier gab es einige Wasservögel und einen schön eingerichteten Picknickplatz.
Am Canyon angekommen fuhren wir erst mal bis zum Main-Viewpoint, wo wir unser Mittagessen
verzehrten. Wir hatten auch sehr schnell Gesellschaft in Form von ziemlich frechen schwarzen
Vögeln, die uns fast das Brot aus der Hand gefressen hätten. Unter dem Dach des
Viewpoint-Picknickplatzes ließ es sich aushalten, während es in der Sonne unerträglich heiß war.
Dies ließ uns auch den Gedanken an eine Wanderung ganz schnell vergessen. Wir fuhren zurück und
weiter zur nahegelegenen (heißt in Namibia ca. 50 km)
Canyonlodge. Hier war noch eine 2 km lange Zufahrt aus lockerem Sand zu bewältigen.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Pool. Abends
gab es dann einen Sundowner Walk auf einen nahegelegenen Hügel. Glücklicherweise hatte dort jemand
eine Kiste mit gekühlten Getränken deponiert - zum Sonnenuntergang gehört eben immer ein Drink. Zum
Dinner auf der Terrasse gab's in der Lodge ein Buffet. Das Essen war fantastisch, während die
herumfliegenden Insekten eher Geschmacksache waren. Mittlerweile war ein kühlender Wind aufgekommen,
der den riesigen Motten das Fliegen erschwerte. So landeten diese immer mal wieder etwas unkoordiniert.
Wenigstens kamen so auch die Geckos zu einem riesengroßen Abendessen. Die Bungalows der Lodge sind
malerisch in die Felslandschaft eingepaßt und wir hatten einen grandiosen Ausblick auf die weite
Ebene und den südlichen Sternenhimmel.
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Donnerstag, 7.3.02
Heute blieben wir auf dem Gelände der Lodge und erkundeten erst mal die nähere Umgebung. Wir
beobachteten die Klippschliefer die zwischen den Häusern auf den Felsen herumkletterten und
spazierten ein wenig herum, bis es zu heiß wurde.
Auf der schattigen Terrasse aßen wir eine
Kleinigkeit zu Mittag und verbrachten den Nachmittag am Pool. Um halb sechs Uhr starteten wir
zur Ausfahrt mit dem Jeep. Diesmal gab es weniger Tiere - nur ein paar Klippspringer Antilopen,
dafür großartige Landschaft. Wir gingen an einer Felswand ein Stück hinauf, um dann durch ein
Loch in derselben die weite Ebene mit der Canyonlodge in der Mitte überblicken zu können. Es
gab dann noch interessante Informationen zu den Pflanzen, wie dem Kameldornbaum oder der überall
wachsenden ziemlich giftigen Euphorbienart. Wir wanderten noch ein Stück durch das trockene
Flußbett zu einem auch trockengelegten Wasserfall. Auf der Weiterfahrt gab es riesige
Webervögelnester, unter denen auch schon mal ein Baum
zusammenbrechen kann. Nach einem grandiosen Sonnenuntergang, bei dem man es in der Ferne Regnen
sehen konnten, gab es bei einigen Köchebäumen einen Sundowner. Auf
der Rückfahrt zur Lodge querte ein Skorpion im Scheinwerferlicht unseren Weg.
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Freitag, 8.3.2002
Fishrivercanyon - Lüderitz - 410km
Nachdem es uns für eine Canyonwanderung die letzten Tage zu warm gewesen war, hatten wir uns für
einen Rundflug zur Besichtigung entschieden. Wir wurden um 7 Uhr zum nahegelegenen Airstrip
gefahren, wo wir nach kurzen Startvorbereitungen mit einer Cessna von der Sandpiste abhoben.
An der Lodge vorbei näherten wir uns im Tiefflug, der Straße, folgend dem Fishriver Canyon.
Wir kreuzten eine halbe Stunde über
dem Canyon und flogen Schleife für Schleife ab. Jetzt zur Regenzeit floß ein brauner Fluß durch
den Canyon. Nach der Rückkehr gab's erst mal ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns auf den Weg
nach Lüderitz machten. Die Fahrt über Seeheim nach Aus war ziemlich eintönig. Landschaftlich
interessanter wurde es, als wir einen Weiderost überquerten, alle Zäune hinter uns ließen, und
uns auf dem hundert Kilometer langen Streckenabschnitt in der Namibwüste befanden. Wir konnten
einen Regenschauer aus der ferne beobachteten. Uns erreichte nur der heiße Wind.
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Lüderitz machte auf uns einen etwas verfallenen Eindruck, als wir einen kleinen Stadtrundgang machten.
Hauptursache dafür waren wohl die ungepflegten staubigen Straßen. Einige Gebäude wurden gerade
renoviert, andere ließen auf eine prachtvolle Vergangenheit schließen. Später erzählte man uns,
dass Renovierungsarbeiten nicht lange halten, da die meiste Zeit heftige Sandstürme alles wieder
kaputt machen. Am Hafen gab es einen relativ neuen Shoppingkomplex. Wir übernachteten im
Hotel zum Sperrgebiet
. Dort trafen wir einige Leute wieder, die uns schon öfters über den Weg gelaufen waren.
Wir aßen auch im Hotel zu Abend. Die Meeresfrüchte waren super - riesige Portionen zu wirklich
günstigen Preisen.
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weiter... zum 2. Teil: Namib Naukluft Park
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