Teil 1: Von Vancouver nach Revelstoke


Freitag, 19.5.2000

Über Nordkanada Flug von München nach Vancouver mit Canada 3000. Wir starteten mit einer halben Stunde Verspätung in München, nachdem die Crew mindestens fünfmal die Passagiere durchgezählt hatte und dreimal der Familie mit dem Kleinkind vor uns die Besonderheiten des Fliegens mit Baby erklärt hatte. Der Flug verlief über Island, Die Rocky's Grönland und die Eiswüste des nördlichen Kanadas. Das Essen war akzeptabel und auch das Platzangebot war für einen Charterflug gut. Einmal war richtig Action angesagt, nachdem ein unverbesserlicher Raucher beim Rauchen auf der Toilette erwischt wurde - Es war nur mindestens zehnmal erklärt worden, daß das Rauchen strengstens verboten sei und daß auf den Toiletten Rauchmelder installiert wären. Nach einem Zwischenstop in Calgary dauerte der Weiterflug über die Rockys noch eine Stunde. Leider war es ziemlich wolkig, so daß man von den Bergen ziemlich wenig zu sehen bekam. Am Vancouver Airport warteten wir nach der Zollkontrolle (wo wir unseren mitgebrachten Schweizer Käse deklarieren mußten - ihn aber behalten durften) auf den Shuttlebus zum Stay'n Save Airport Hotel. Natürlich kamen alle anderen Shuttels früher und zum Teil mehrmals. Schließlich kam unseres doch und wir landeten wohlbehalten im Hotel. Das Zimmer war gut und um 21 Uhr Ortszeit, was 6 Uhr Morgens bei uns daheim bedeutete, waren wir auch schon ziemlich müde.

 
 

Samstag, 20.5.2000

Vancouver - Fort Langley - 27 km (reicht für den ersten Tag)

Durch die Zeitverschiebung waren wir ziemlich früh - so um 5 Uhr - munter und gönnten uns um 7 Uhr ein Kanadisches Frühstück im Hotelrestaurant. Es gab scrambled eggs, Buttermilchpfannkucken, Bratkartoffeln und Muffins. Dazu "bottomless" Coffee. Da wir von unserem Wohnmobilvermieter Canadreams erst um halb zwölf Uhr abgeholt werden sollen beschlossen wir uns vorher mit Straßenkarten vom CAA einzudecken. Das Büro war dann doch weiter als gedacht entfernt und dann auch "closed for the Holiday weekend" - der Weg war umsonst... Pünktlich wurden wir von Canadreams abgeholt. Die Fahrzegübergabe dauerte aber dann bis halb 3 Uhr und war sehr ausführlich - Besten Dank an Wolfgang der uns alles, sogar auf deutsch, genauestens erklärt hat. Als erstes fuhren wir zum nächsten Supermarkt dem Canadian Superstore. Dort machten uns die riesigen Packungsgrößen zu schaffen. Schließlich hatten wir es doch geschafft und machten uns auf den Weg nach Fort Langley. Dort kochten wir auf dem Campingplatz unser erstes Abendessen - Spaghetti mit Tomatensoße. Der einsetzende Regen verhinderte das Essen im Freien und auch alle weiteren Unternehmungen. Außerdem waren wir um 8:00 Uhr PM hundemüde. (Fort Langley Campingplatz 20 Can $)

 

Sonntag, 21.5.2000

Fort Langley - Bromey Rock Provincial Park - 287 km

Fort Langley Fässer für Lachse und Beeren Es hatte die ganze Nacht über geregnet. Im Reiseführer war beim Campingplatz in Fort Langley ein lautes Sägewerk als störend bezeichnet worden. Uns nervten aber die ganze Nacht die Züge, die bei jedem Bahnübergang hupten. Am Morgen wurden wir von zwei Kanadagänsen geweckt, die direkt vor unserem Wohnmobil ein riesen Geschrei veranstalteten. Am Vormittag besichtigten wir Fort Langley, wo wir die ersten Besucher des Tages waren. Das Fort wird von einer Mannschaft in historischen Gewändern betrieben, die uns auch gleich alles erklärten und vorführten: Vom Lagerhaus mit Pelzen und Handelswaren bis zur Herstellung von Fässern für das Einlegen von lachsen und Preiselbeeren (natürlich getrennt). Gegen Mittag verließen wir den Ort auf dem Transcanada Highway Richtung Osten. Zuvor hatten wir am Campingplatz noch die Geheimnisse der Sani-Dump Station ergründet - Alles nicht so kompliziert. Bis Hope blieben wir auf dem Highway No.1 dem Transcanada Beaver Ponds Highway. Im Hope gab es einen Mittagsburger bei der "Diary Queen", einer Kanadischen Fast-Food Kette. Am Nachmittag durchquerten wir den Manning Nationalpark. In den Rhododendren Flats sahen wir nur die Rhododendren Sträucher - für Blüten war es um Wochen zu früh. Am Cascade Lookout blies uns ein eisiger Wind an. Wir sahen einige Streifenhörnchen. Viel interessanter waren einige Vögel - Nutcracker - die als wahre Flugkünstler in den Sturmböen flogen. Nach dem Visitor Center spazierten wir zu den Beaver-Ponds. Dort war dann zu lesen, daß es hier schon seit einiger Zeit keine heimischen Biber mehr gäbe. Der Damm und die Biberburg waren das einzige was noch da waren. Wir verließen den Manning Park wieder und fuhren noch bis zum Bromey Rock Provincial Park, wo wir dann unser Lager aufschlugen. (12 Can $)

 
 

Montag, 22.5.2000

Bromey Rock Provincial Park - Kelowna - 308km

Keremeos Parade Heute haben wir es geschafft schon bis halb acht Uhr zu schlafen. Am Morgen fuhren wir nach Keremeos, wo anläßlich des heutigen Victoria Day's, eine Parade und ein Rodeo stattfand. Die Parade sahen wir uns zum Teil an fuhren dann aber weiter nachdem wir an einem der wenigen heute geöffneten Fruit Stands etwas eingekauft hatten. Die Osoyoos meisten dieser Verkaufsstände waren wegen des heutigen Victoria Days geschlossen. So war es dann auch auf der Weiterfahrt durchs Okanagan Valley. In Osoyoos, dem südlichsten Ort auf unserer Tour suchten wir vergeblich nach 'Canadas only Desert'. Dafür picknickten wir an der Uferpromenade und aßen ein riesiges Eis. Wir verließen nun den Crowsnest Highway (No 3) und fuhren nun auf dem Highway 97 nach Norden den Okanagan Lake entlang. Die Viewpoints auf dieser Strecke waren zu unserem Ärger immer an Stellen, wo man genau nichts sehen konnte. Im Vaseux Provincial Park gingen wir einen Rundweg und beobachteten am See einen Muskat (Bisamratte) beim fressen. Gegen Abend fuhren wir nördlich von Kelowna auf einen privaten Campingplatz namens Owls Nest. Diesmal hatten wir Full-Hookup für 20 Can $. Zum Abendessen gab es deshalb Pizzaeier aus der Mikrowelle.

 
 

Dienstag, 23.5.2000

Vernon - Blanket Creek Provincial Park - 315 km

Lake am Campground Wir wachen auf und es ist strahlend blauer Himmel. Dafür ist es ziemlich kalt. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu den großen Nationalparks - zumindest wenn wir den direkten Weg auf dem Highway 97A nehmen. Wir entscheiden uns aber für die Moose längere Strecke über die Arrow Lakes, die eigentlich nur der aufgestaute Columbia River sind. Nach dem Frühstück, das heute etwas fettärmer ausgefallen war fuhren wir zuerst nach Vernon, wo wir den CAA (Canadian Automobil Accosiaton) aufsuchten und uns ein paar Straßenkarten besorgten. Danach noch kurz Einkaufen im Safeway (Kanadas größter Supermarktkette) und dann ging es auf dem Highway No.6 durch die Monastair Mountains zu den Arrow Lakes. Kerstin hat einen Bären gesehen - ich nur einen Elch, der in einer sumpfigen Wiese stand. Wasserfall Upper Arrow LakeMit der Fähre überquerten wir dann den Upper Arrow Lake um dann in nördlicher Richtung nach Naksup zu fahren. In der Nähe des Ortes gab es heiße Quellen zu denen ein kurzer Trail führte. Leider waren die Quellen direkt in Rohre gefaßt worden um ein Thermalbad zu speisen. Da es heute den ganzen Tag schon sonnig und warm war, verspürten wir keine Lust auf ein Bad im 40 °C warmen Wasser. Die Fähre über den Lower Arrow Lake verpaßten wir um zehn Minuten und durften so fast eine Stunde in der immer noch sehr warmen Abendsonne warten. Wir übernachteten auf dem Blanket Creek Provinvial Park (12 Can $).

Fähre am Lower Arrow Lake Arrow Lake Camping im Blanket Creek Provincial Park
 

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