Teil 4: Der große Norden


Freitag, 15.2.08 - 112 km

Flug nach Santiago Um 5:53 Uhr klingelte das Telefon – unser Taxi sei da. Der erste Transfer, der pünktlich war. Dafür gab es keine Lunchbox, da der Schlüssel zur Küche nicht auffindbar war. Das Taxi brachte uns für 6000 CLP zum Aeroporto, der noch völlig leer war. Um 7:50 Uhr flogen wir nach Santiago, wo wir 4 Std. Aufenthalt hatten. Nachdem es im Flieger nur zwei Kekse und einen Kaffee gegeben hatte aßen wir im Flughafen zu Mittag. Unser Weiterflug nach Calama hatte eine Stunde Verspätung. Wir landeten erst gegen halb sieben Uhr. Flughafen Calama Hier sah es aus wie auf dem Mond. Am Flughafen übernahmen wir unseren Mietwagen - einen Nissan Terrano Pick Up. Zuerst fuhren wir in die Stadt um im Lider Supermarkt einen großen Vorrat Wasser und eine Notration an Müsliriegeln und Keksen einzukaufen. Dann machten wir uns auf den Weg nach San Pedro de Atacama, das wir erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichten. Unterwegs hatten wir so nebenbei einen Pass mit 3500m überquert. Unser Hotel, das Casa de Don Tomas, fanden wir recht schnell. Es lag etwas außerhalb des Zentrums. Zum Abendessen gingen wir in die Calle Caracoles und fanden ein nettes Lokal, wo wir draußen am Feuer sitzen konnten. Die Freude wurde nur durch eine Gruppe peruanische Hirtenmusiker getrübt, die meinten hier so etwas wie Folklore zum Besten geben zu müssen.

 

Samstag, 16.2.08 - 385 km

Wir frühstückten sehr ausgiebig und starteten dann zu einem Ausflug in Richtung Paso Jama (Argentinien). Die Straße stieg rasch auf 4000m und zeitweise waren wir über 4800m Höhe. Das ist ungefähr so hoch wie der Gipfel des Mount Blanc, dem höchsten Berg in den Alpen.

Unser Pick-Up Lincanabur Altiplano
Es ging vorbei am Vulkan Lincanabur durch die eindrucksvolle Altiplanolandschaft. Am Salar de Pujsa sahen wir die ersten Flamingos und Vikunjas. Wir fuhren noch ein Stück weiter zu den Monjeres de la Pacana – vom Wind zerklüfteten Felsformationen und zum Salar de Aquas Calientes. Hier gab es sehr viele Flamingos, die aber sehr weit weg waren. Wir drehten wieder um.
Salar de Pujsa Flamingo Vikunja
Monjeres de la Pacana Monjeres Salar de Aquas Calients
Das Wetter sah mittlerweile sehr nach Regen aus. Der bolivianische Winter ließ grüßen. Auf dem Rückweg machten wir knapp unter der 4000m Grenze ein kleines Picknick – Andreas Pizzarest von gestern – wir wurden noch beide davon satt. Am späten Nachmittag fuhren wir nach Toconao. Dort besichtigten wir die Kirche und die Plaza. Es war ziemlich warm und wir aßen ein Eis.
Kirche in Toconao Lamas Valle de Jere
Später fuhren wir, mit einem Abstecher ins Valle de Jere, weiter zum Salar de Atacama und der Laguna Chaxa, wo es Flamingos gab. Der Salar selbst war nicht weiß sondern grau-braun.
Laguna Chaxa Salar de Atacama
Flamingo Flamingo im Flug Lagune mit Flamingos
Wir kehrten nach San Pedro zurück und suchten verzweifelt nach der Tankstelle. Nach langem Suchen fanden wir sie schließlich, bekamen aber keinen Sprit. Soweit wir verstanden erst wieder in einer Stunde – so mas o menos …
Wir buchten in einer Agentur für morgen früh den Ausflug zu den Geysiren, da wir zum einen nicht um 4 Uhr morgens zwei Stunden im dunkeln durch die Pampa fahren wollten und zum anderen keinen Sprit bekommen hatten. Angesichts dessen, dass wir morgen schon um 3:30 Uhr aufstehen mussten gingen wir früh zu Bett.

 

Sonntag, 17.2.08 - 40 km

Touris im Geysir Um 4 Uhr morgens wurden wir zur Geysir-Tour abgeholt. Vom Hotel hatten wir ein Lunch Paket anstelle des Frühstücks mitbekommen. Im Dunkel ging es 2 ½ Stunden auf Schotterstraßen bis auf 4300m Höhe, Im Morgengrauen erreichten wir das Geysirfeld. Heute war es mit -1°C nicht besonders kalt hier. Es waren zig Busse heraufgekommen und wir haben selten so viele dumme Touris auf einem Haufen gesehen. Obwohl die Geysire nicht ungefährlich waren stellten sich viele zum Fotografiert werden fast mitten hinein. Am Besten war es kurz nach Sonnenaufgang – ganz so früh hätten wir gar nicht da sein müssen.

Tatio Geysirfeld Tatio Geysirfeld Tatio Geysirfeld
Tatio Geysirfeld Tatio Geysirfeld Tatio Geysirfeld
Tatio Geysirfeld Tatio Geysirfeld - Thermal Pool Altiplano
Es gab ein kleines Frühstück und wir konnten in einem Thermal Pool baden. Das Wasser war angenehm warm, aber eine rechte Drecksbühe. Auf dem Rückweg hielten wir öfters an, liefen ein paar Meter und machten Fotostopps.
Altiplano Andenbläßhuhn Altiplano mit Vikunjas
Anden
Yareta Pflanze Kakteen Kakteen mit Blüte
Zuletzt spazierten wir in ein kleines Tal mit vielen großen Kakteen. Unsere Reisegruppe nervte ziemlich, da sich alle immer sofort vor jeder Kulisse gegenseitig fotografieren mussten – der Fluch der Digitalkameras. Den Nachmittag verbrachten wir etwas angeschlagen im Hotel und am Pool, der uns aber nicht so begeisterte. Am späten Nachmittag fuhren wir ins Valle de la Luna und blieben dort bis kurz vor Sonnenuntergang.
Valle de la Luna Valle de la Luna Valle de la Luna
Valle de la Luna
Zum Abendessen waren wir in San Pedro im Restaurant Estaka. Das „menu de la dia“ war aber dann nicht so gut wie es sich anhörte. Besonders das Fleisch war einfach noch zu lebendig. Eine peruanische Hirtenmusiker Gang vertrieb uns dann schließlich aus dem Lokal.

 

Montag, 18.2.08 - 505 km

Casa de Don Tomas Heute frühstückten wir wieder in aller Ruhe. Das Angebot in diesem Hotel war auch wirklich sehr gut. Dann machten wir uns auf den Weg nach Calama, wo wir einen Tankstop einlegten. Weiter ging es über Chuquicantana. Dort wären wir fast zum Geisterfahrer auf der Autobahn geworden, da die beiden Fahrspuren einen Kilometer auseinander lagen und eine Beschilderung komplett fehlte. Pampa de Tamarugal Wir fuhren weiter in Richtung Tocopilla zur Panamericana. Die Wüste war hier Richtig hässlich und beiderseits der Straße von sechs Hochspannungsleitungen geziert. Auf der Weiterfahrt nach Iquique wurde es nicht besser – nur die Leitungen wurden weniger. Auch die Pampa de Tamarugal – ein „Wald“ in der Wüste war nicht besonders reizvoll. Wir erreichten Iquique am Nachmittag und genossen den Pool vom Radisson Hotel. Dort aßen wir auch zu Abend, da wir keine Lust mehr hatten in die Stadt zu fahren. Es gab leckeren Fisch.

Dienstag, 19.2.08 - 367 km

Nach dem Frühstück fuhren wir ins Zentrum zu einer kurzen Stadtbesichtigung. Die Stadt war ganz nett und wir hätten hier auch gut einen relaxten Tag verbringen können.

Iquique Iquique Iquique
Iquique Viewpoint Santa Lauca Officina Gegen Mittag fuhren wir nach Arica weiter. Wir legten einen Stopp am Viewpoint über Iquique ein und besichtigten noch die Santa Lauca Officina – eine alte Salpeterabbaustätte. Die Weiterfahrt auf der Panamericana war anfangs genauso langweilig wie gestern. Es gab auch wieder eine Pampa de Tamarugal. Später wurde es interessanter und wir durchquerten zwei tiefe Täler. In Arica quartierten wir uns im Azapa Inn ein und ruhten uns am Pool aus. Später fuhren wir in die City, stiegen auf den Morro und liefen durch die Fußgängerzone. Zum Abendessen waren wir im „Los Aleros de 21“ – leckerer Fisch.
Arica Hafen Arica - Aduana Arica - Morro

 

Mittwoch, 20.2.08 - 167 km

Mumien im Museo Arquelogico Am Vormittag besuchten wir das Museo Arquelogico San Miguel de Azapa mit über 7600 Jahre alten Mumien. Nach einem Tankstop in Arica fuhren wir in Richtung Putre weiter. Unterwegs gab es einige Geoglyphen. Zuerst fuhren wir durch das fruchtbare Valle de Lluta und dann durch wüstes Gebirge. Zwischen 2400m und 2800m wuchsen die in allen Reiseführern beschriebenen Kandelaberkakteen, die aber nur vereinzelt herumstanden und ziemlich hässlich waren. Auf größerer Höhe gab es dann mehr Vegetation und verschiedene Kakteenarten.

Geoglyphen Ponochile
Valle de Lluta Kandelaberkaktus Kakteen
Auf einem Abstecher nach Socoroma begegneten wir einigen Guanackos. Bei Putre wurde das Wetter schlechter und wir befanden uns in den Wolken. In unseren Hotel, dem Quantati, warteten wir auf den Abend. Um 7 Uhr waren wir kurz im Ort, mussten aber feststellen, dass es noch nichts zum Essen gab. Eine Stunde später probierten wir es noch einmal und aßen im „Kucha Marka“ zu Abend. Es gab Alpacabraten und Pollo (incl. Getränke für 10000 CLP)
Guanacko Socoroma Sokoroma Kirche
Putre Putre Main Street Kucha Marka

 

Donnerstag, 21.2.08 - 284 km

Am Morgen sah das Wetter ein bisschen besser aus und die Sonne spitzte ein bisschen zwischen den Wolken heraus. Wir fuhren zum Lauca Nationalpark. Heute waren auf der Passstraße viele Lastwagen in Richtung Bolivien unterwegs. An der Conaf Station Las Curvas beobachteten wir Viscazas und auf der Weiterfahrt öfters Gruppen von Vicunjas.

Hotel Quantati Putre Vikunjas
Lauca Nationalpark Lauca Nationalpark Viscaza
Lamas Lauca Nationalpark Lama
Am Lago Chungara, dem auf 4570m höchstgelegenen See der Erde, wurde das Wetter schlechter. Von Bolivien drückte Regen herein und es donnerte auch. Wir fuhren zurück und besichtigten den Ort Parincota. In einer kleinen Bude aßen wir etwas zu Mittag und tranken Koka-Tee. Mittlerweile regnete es hier auch.
Vulkan Lago Churanga Lago Churanga
Parincota Parincota Alpaca
Vikunja Viscaza
Wir wollten eventuell noch zum Salar de Suire, drehten aber nach ein paar Kilometern wieder um, da es inzwischen sogar schneite und wir keine 200 km Schotterpiste zusätzlich fahren wollten. Bei den Viscazas gingen wir nochmals spazieren und fuhren dann nach Arica zurück. Im Azapa Inn erholten wir uns von den Strapazen. Diesmal aßen wir auch gleich hier zu Abend.

 
 

 


weiter... zum 5. Teil: Santiago de Chile