Teil 3: Torres del Paine


Samstag, 9.2.08

Pampa Argentinische Grenze Wie schon fast zu erwaren, war auch unsere heutige Abholung nicht pünktlich. Statt um 5:30 Uhr kam erst eine Stunde später ein kleiner Bus, der uns in den Ort brachte. Von dort aus fuhren wir mit einem großen Reisebus zur chilenischen Grenze nach Cerro Castillo. Dort dauerte es zwei Stunden bis wir durch die Pass und Zollkontrollen waren. Es wurde alles nach Lebensmitteln durchsucht, die nach Chile nicht eingeführt werden durften - Müsliriegel waren aber genehmigt. Wir tauschten noch einige Dollar in chilenische Peso um, da wir diese für den Parkeintritt benötigten. Auf Schotterstraßen erreichten wir gegen Mittag den Torres del Paine Nationalpark. Noch bevor das versprochene „Ausflugsprogramm“ los ging wurden wir an der Laguna Amarga zu unserer Wanderung entlassen.

Die Torres Guanacko Straße zur Hosteria Torres
Wir aßen – mittlerweile völlig ausgehungert – unser mäßiges Lunch Paket und machten uns dann auf den Weg. Der Rucksack war viel zu schwer. Nach ca. 2 km Weg auf der Fahrstraße hielt ein freundlicher Lastwagenfahrer und fragte uns, ob wir mitfahren wollten. Also ließen wir uns die verbleibenden 5 km bis zur Hosteria Las Torres fahren. zum Refugio Chileno Von dort aus waren es immer noch 4 km – und zwar Luftlinie und bergauf. Das Wetter wurde immer schlechter und es begann zu regnen. Wir erreichten das Refugio Chileno aber nur leicht angenässt. Der Aufstieg mit den schweren Rucksäcken war sehr anstrengend gewesen. Wir bekamen 2 Betten in einem 8-Bett Zimmer und streckten uns erst einmal hin. Zum Abendessen gab es eine Suppe, gefüllte Tortillas und einen Obstsalat zum Nachtisch. Dazu eine Dose Bier für 3 US$. Die Nacht war recht unruhig, da wir laute Schnarcher im Zimmer hatten.

 

Sonntag, 10.2.08

Blick auf die Torres Am Morgen wir es nur bewölkt, doch dann begann es zu regen. Damit war uns schon einmal die Entscheidung abgenommen, ob wir vor den 16 km mit Gepäck einen 4 Stunden Abstecher zum Torres Mirador laufen sollten. In der Hoffnung auf Wetterbesserung ließen wir uns mit dem Frühstück viel Zeit. In einer Regenpause machten wir uns dann gegen 11 Uhr auf zu unserem Tagesziel, dem Refugio Cuernos. Der Weg führte uns ein Stück zurück und zweigte dann rechts ab. Es ging stetig bergab und es regnete auch nicht mehr.

Das Wetter wurde immer besser. Auf dreiviertel der Strecke mussten wir einen reißenden Gebirgsfluß durchqueren. Danach ging es dauernd abwechselnd bergauf und wieder bergab, was sehr anstrengend war. Schließlich erreichten wir das Refugio Cuernos. Wir bekamen wieder 2 Betten in einem 8-Bett Zimmer. Zum Essen gab es eine Suppe, Geschnetzeltes mit Reis und eine Griesschnitte. Das Bier kostete seltsamerweise in US$ weniger als in Chilenischen Pesos. Das Bad war uns heute zum duschen zu schmutzig. Es gab wieder einige Schnarcher im Zimmer – aber keinen so schlimmen wie letzte Nacht.
Cuernos im Refugio Cuernos

 

Montag, 11.2.08

Heute wollten wir den Sonnenaufgang nicht verpassen – er fand aber nicht statt und es begann zu regnen. Wir frühstückten um halb acht Uhr und machten uns bei leichtem Regen auf zum Camparmiento Italiano und dem Mittelteil des „W“.

Regenbogen am Morgen Cuernos Cuernos
Der Weg war recht anstrengend und wir brauchten für die 4 km zwei Stunden. An der Guerdaria ließen wir unsere schweren Rucksäcke zurück und gingen mit leichtem Gepäck ins Valle France bis wir die Gletscher gut sehen konnten. Öfters krachte mit lautem Getöse ein Eisbrocken zu Tal. Das Wetter klarte immer mehr auf, bis schließlich alle Berge frei waren.
Guerderia am Camp Italiano
Wir drehten wieder um und machten uns, wieder mit den Rucksäcken, auf den Weg zur Lodge Paine Grande. Anfangs war der Weg sehr einfach und bot in alle Richtungen sehr schöne Ausblicke. Auf dem Lago Skottsberg bildeten sich immer wieder Wasserhosen und schöne Regenbogen.
Hängebrücke
Regenbogen
Auf dem letzten Stück des Weges blies uns der Wind kräftig an. Die Lodge Paine Grande ist eher mit einer Jugendherberge zu vergleichen. Wir bekamen ein Stockbett in einem 6-Bett Zimmer zugewiesen. Das Abendessen gab es in Selbstbedienungs-Kantinenart. Es gab Tomatensuppe, Nudeln mit Bolongesesoße, Gurkensalat und Pfirsich zum Nachtisch. Nach dem Essen saßen wir noch in der Panorama-Bar im ersten Stock und schreiben an unserem Reisetagebuch.

Lodge Paine Grande Guerderia Paine Grande

Dienstag, 12.2.08

Lodge Paine Grande Am Morgen war es schon sehr stürmisch und der Wind zerrte an den Flaggen vor der Unterkunft. Wir frühstückten wieder im Kantinenstil und machten uns dann auf die letzte Tagesetappe mit Gepäck. Zuerst ging es in einem Tal bergan, dann an einem kleine See vorbei. Hier wehte uns der Wind fast um. Bei kräftigem Gegenwind ging es weiter bergauf und wieder bergab. Wenigstens regnete es nicht. Im Gegensatz zu den Tagen zuvor war der Wind kalt. Man merkte, dass er vom Patagonischen Eisfeld den Grey Gletscher herunter wehte. Diesen sahen wir dann auch auf dem letzten Stück der Wanderung.

Lago Grey
Grey Gletscher und Lago Grey
Wir erreichten das Refugio Grey, wo wir zwei Nächte blieben. Wir bekamen 2 Betten in einem 4-Bett Zimmer. Gefugio Grey Ich entdeckte noch ein leeres 2-Bett Zimmer und organisierte den Umzug dorthin. Damit waren die Schnarcher zwar nicht viel leiser, aber wenigstens draußen und wir hatten ein bisschen Platz für unsere Sachen. Vor dem Abendessen trafen wir das Pärchen aus Wien vom Chileno wieder, die in der gleichen Zeit die Hälfte der großen Torres Runde bewältigt hatten. Wir tranken zusammen Rotwein und aßen dann zu Abend. Es gab Suppe, so eine Art Rinderbraten mit Reis und Pfirsich zum Nachtisch. Bei Nacht war es wieder sehr unruhig und laut, da die ganze Hütte knarzte.

 

Mittwoch, 13.2.08

Heute war das Wetter recht bewölkt und regnerisch. Dafür mussten wir kein Gepäck schleppen. Wir machten einen kurzen Abstecher zum Mirador und wanderten am Grey Gletscher entlang in Richtung John Gardner Pass. Wir erreichten 450 Höhenmeter, überquerten eine Schlucht auf dort angebrachten Leitern und drehten kurz vor dem Camparmiento Paso wieder um, da es hier wieder bergab ging und uns die letzten Tage in den Knochen steckten.

Grey Gletscher Grey Gletscher Eisberg Grey Gletscher
Grey Gletscher
Wir kehrten bei leichtem Regen zum Refugio zurück und ruhten bis zum Abendessen aus. Es gab Suppe, Hühnerkeule mit Kartoffelbrei und Birne zum Nachtisch. Wir genehmigten uns noch einen Pisco Sour – bei dem das Gletschereis fehlte – und gingen dann schlafen.

 

Donnerstag, 14.2.08

Der Morgen begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein. Nach dem Frühstück gingen wir nochmals zum Mirador und warteten bis die Sonne den ganzen Gletscher beschien. Jetzt war wirklich Postkartenwetter.

Grey Gletscher Grey Gletscher Grey Gletscher - Eisberg
Grey Gletscher Grey Gletscher Grey Gletscher
Grey Gletscher und Lago Grey Panorama
Refugio Grey
Mittags kehrten wir zum Refugio zurück und aßen unser Lunchpaket. Um 13 Uhr wurden wir vom Boot abgeholt. Die Fahrt ging zuerst an der Gletscherabbruchkante vorbei. Wir hatten Glück und es herrschte strahlender Sonnenschein. Das Eis leuchtete tiefblau. Bevor es über den See ging gab es Pisco Sour mit Gletschereis.
Grey Gletscher
Grey Gletscher
Grey Gletscher Grey Gletscher Pico Sour mit Gletschereeis
Grey Gletscher und Paine Massiv
Das Boot setzte uns in der Nähe der Hosteria Grey ab und wir mussten unsere Rucksäcke doch noch einmal ein letztes Stück tragen. In der Bar der Hosteria Grey warteten wir auf den Bus-Transfer nach Punta Arenas. Mittlerweile war das Wetter wieder schlechter geworden und es pfiff ein eisiger Wind. Unser Bus-Transfer ging mit einem Zwischenstopp in Puerto Natales nach Punta Arenas, wo wir am späten Abend vor dem Hotel Tierra de Fugo abgesetzt wurden. Wir bekamen anstatt des gebuchten Doppelzimmers eine Suite – viel zu schade für unseren 5-stündigen Aufenthalt. Da wir um 6 Uhr morgens zum Flughafen mussten sollten wir morgen ein Frühstück zum mitnehmen bekommen.

Lago Grey von der Hosteria Grey aus
 
 

 


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